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Ein Weckruf zum Umdenken – Wie der Tourismus die Umwelt beeinträchtigt

Ein Weckruf zum Umdenken – Wie der Tourismus die Umwelt beeinträchtigt
Wie ist es bei dir? Machst du dir bei der Urlaubsplanung Gedanken über die CO² Emissionen und den Umweltschutz? Das Thema Nachhaltigkeit ist zurzeit in aller Munde und auch die Politik wird momentan damit zum Beispiel durch die Freitags-Demonstrationen der Schüler konfrontiert. Dieses Thema liegt uns bei GreenSign natürlich sehr am Herzen. Aber um zu verstehen, wie viele Einflüsse der Mensch auf die Umwelt hat, brauchte ich einfach noch mehr Wissen und Informationen. So half mir der Besuch des „Corporate Social Responsibility Day“ der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin mit vielen spannenden Vorträgen und Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit, einige Dinge in meinem Alltag und auf Reisen zu überdenken. Zwar konnte ich mir bereits bei einigen Vorlesungen in meinem Studium zum Thema nachhaltiges Bauen eine gewisse Sensibilität bezüglich Umweltschutz aufbauen, aber an diesem Tag wurden mir die Augen geöffnet, dass ich auf Reisen mehr auf die Konsequenzen meines Handelns achten sollte.

Die Menschen rechtfertigen ihr Verhalten gern

Es ging an diesem Tag vor allem um den Klimawandel und die Umweltverschmutzung, weswegen es mich wunderte, dass er mit einer Art Werbefilm des globalen Kreuzfahrtverbands CLIA, einem der Hauptsponsoren dieser Veranstaltung, begann. Dieser unterstützt laut eigenem Webauftritt „seine Mitglieder darin, den Kreuzfahrtgästen eine erholsame, gesunde und sichere Urlaubserfahrung zu bieten, die Umwelt nachhaltig zu schützen sowie den Besatzungen und den Mitarbeitern der Verbandsmitglieder ein sicheres und gutes Arbeitsumfeld zu gewährleisten.“ Mir persönlich erschloss sich daraus nicht, was für diesen Verbund nachhaltiges Handeln bedeutet und was genau da umgesetzt wird, aber ich hoffe, auch in dieser Branche wird es bald ein Umdenken geben.

Forschung von Welt schafft Aufklärung

Der renommierte deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber griff in seinem beeindruckenden Vortrag das Thema Kreuzfahrt-Tourismus auf und betonte noch einmal wie schädlich dieser für die Umwelt sei. Im Laufe seiner Präsentation zeigte er gar ein Foto von einem Kreuzfahrtschiff, das in Venedig einfährt und jegliches Gebäude in Höhe übertrifft. Ein surrealer Anblick! Und ich finde es interessant, wie der Kreuzfahrttourismus boomen kann, wenn den meisten Menschen klar sein sollte, dass insbesondere diese Art des Tourismus Venedig sowohl infrastrukturell als auch naturell zerstört. Laut Herrn Schellnhuber bestehe die Gefahr, dass es durch das Schmelzen der Polarkappen bald sogar keine Strände mehr geben wird und viele Metropolen am Ozean (New York City, Singapur, Hong Kong) sowie UNESCO-Welterbestätten verloren gehen würden. Wenn dies eintritt und wir nicht schnell anfangen, nachhaltiger zu handeln, gäbe es auch kaum mehr Gründe, sein Haus zu verlassen und überhaupt zu reisen. Meine bisherige Lieblingsstadt Italiens – Venedig, die Malediven, wo ich auch noch gern mal urlauben würde, sowie viele Korallenriffe wie das Great Barrier Reef seien laut ihm jetzt schon so gut wie verloren. Er veranschaulichte die globale Erwärmung zudem mit einem Vergleich zum menschlichen Körper, was ich sehr passend fand. Denn wenn die Körper-Temperatur sich nur um zwei Grad ändert, halten sich wie bei unserem Planeten die Konsequenzen meist noch im Rahmen, wenn es jedoch eine Änderung um drei Grad oder mehr gibt, könnte dies schon verheerende Folgen haben. Herr Schellnhuber schaffte es über die gesamten 45 Minuten seines Vortrags auf eine unterhaltsame Art und Weise zu informieren und erzeugte bei mir tatsächlich Gänsehaut. Ich merkte ihm an, dass er jahrelange Erfahrung als Professor an diversen Universitäten (z. B. Oxford University) gesammelt hatte und durch seine Arbeit sogar als Berater für den UN-Sicherheitsrat sowie für Politiker wie Barack Obama und Angela Merkel fungiert bzw. fungierte. Ich hoffe wirklich, dass seine Arbeit noch mehr Früchte trägt und die Politik sogar noch mehr umsetzen lässt.

Wir können es schaffen

Er schockierte jedoch nicht nur, sondern bewies hier und da auch Humor und wies auf Chancen zur Optimierung hin. Der vermehrte Einsatz von Hochgeschwindigkeits-Zügen wäre zum Beispiel eine gute Lösung für Reisen innerhalb Europas, da Flugverkehr nach wie vor sehr umweltschädlich ist und es schwierig sei, einen alternativen Treibstoff für Flugzeuge zu finden. In seinen und unseren Augen wird E-Mobilität eine große Zukunft haben, weshalb wir bei GreenSign auch inzwischen einen Prius Plug-in Hybrid mit Solardach fahren und mit „betterspace“ kooperieren. „Betterspace“ setzt zukunftsweisende digitale Standards für Hotels und bietet unter anderem Hotelsoftware-Lösungen zur Gebäudeautomatisierung sowie effiziente E-Ladestationen. Ein weiterer Ansatz könnte laut Herrn Schellnhuber Holz sein – dieses wunderbare, schon seit Jahrtausenden zentrale Produkt im menschlichen Leben könne sich zum ultimativen Retter avancieren, wenn es in Zukunft verstärkt für Häuserbau genutzt und der Waldbestand erhöht würde um mehr CO² absorbieren zu können. Dieser Vortrag von Herrn Schellnhuber und die folgenden Diskussionen am CSR-Day haben mein Bewusstsein bezüglich Nachhaltigkeit noch einmal gesteigert, meinen eigenen Plastikverbrauch überdenken lassen und meinen Willen gestärkt, mehr in diesem Sinne zu tun. Sicher ist auch der Tourismus schon auf das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert und es gibt insbesondere in der Hotellerie bereits Angebote für bewusste Urlauber. Aber da geht noch mehr! Mit unserem fünftstufigen System hat unsere GreenSign Zertifizierung die nötige Transparenz für Hotelgäste und ermöglicht dem Hotelier einen Ausbau seiner Nachhaltigkeitsaktivitäten. Lukas Schoeps GreenSign StudentIch persönlich werde nun auch bei privaten Reisen verstärkt auf meinen ökologischen Fußabdruck und zertifizierte Unterkünfte achten. Lukas, Masterstudent Real Estate, mit Fokus auf nachhaltige Immobilienentwicklung