Skip to main content

Unternehmenskultur als Treiber für Nachhaltigkeit

Unternehmenskultur als Treiber für Nachhaltigkeit
Unsere Welt ist geprägt von großen Herausforderungen für Unternehmen und für jeden Einzelnen. Egal ob Pandemie, Fachkräftemangel, Digitalisierung oder Klimawandel. Unternehmen müssen sich schnell verändernden, unsicheren Umweltbedingungen anpassen. Zudem sehen sich Unternehmen vor die Herausforderung gestellt, dass die Vergütung in Form von Gehalt und Boni gegen mehr Zeit für sich und die Familie verliert, und dass sich Mitarbeitende vermehrt nach einem tieferen Sinn in ihrer Arbeit sehnen. Die in der Vergangenheit gängigen „Bestechungsprogramme“ in Sachen Mitarbeiterbindung und -loyalität zählen schon seit geraumer Zeit zu den Auslaufmodellen. Dies trifft auch und besonders auf die Hotellerie- und Gastronomiebranche zu. Sobald die Sinnstiftung des Unternehmens fehlt oder nicht klar kommuniziert ist, sinkt nicht nur die Motivation der bestehenden Mitarbeitenden, sondern das Unternehmen steht vor dem Problem, kein neues, qualifiziertes Personal für sich zu gewinnen. Gerade in diesen Zeiten steht bei vielen Hoteliers und Führungskräften die Frage im Raum: “Wie aktiviere und motiviere ich meine Mitarbeiter?“ Um als Arbeitgeber erster Wahl wahrgenommen zu werden, bedarf es mehr als eine gerechte Vergütung, den wöchentlichen Smoothietag, eine Massage und den so oft zitierten Kickertisch im Pausenraum. Das ist sicher „nice to have“, doch Unternehmensführung und Mitarbeiterführung und -motivation beginnen an einer anderen Stelle.

Aussagekräftiges Leitbild

Für Unternehmen, die überzeugen möchten und langfristig am Markt bestand haben wollen, ist ein Leitbild, das dem täglichen Handeln aller Beteiligten Orientierung bietet, Sinn stiftet, die soziale Verantwortung des Unternehmens beinhaltet (CSR) und das Unternehmen an ein gemeinsames Ziel ausrichtet, unabdinglich geworden. Zu dieser Erkenntnis sind sowohl der „Business Roundtable“ 2019, als auch die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums 2020 in Davos gekommen. Das Thema Unternehmensleitbild wird als eines der zentralen Managementthemen des 21ten Jahrhunderts angesehen. Es geht in erster Linie darum, welche Verantwortung und Zweck das Unternehmen innerhalb der Gesellschaft übernimmt. Hierbei spielt der Grad der Nachhaltigkeit des Unternehmens eine entscheidende Rolle und wirkt sich auf die Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen aus. So sind es laut des aktuellen Consumer Barometers der IFH Köln und KPMG 81% der Kunden, die bei ihrer Produktwahl auf Nachhaltigkeit achten. Doch nicht nur Kunden und Investoren ist die Nachhaltigkeit eines Unternehmens wichtig, sondern auch den bestehenden und potenziellen neuen Mitarbeitenden.

Beständige Krisenfestigkeit

Neben dem Leitbild ist eine gewisse Krisenfestigkeit für Unternehmen und Mitarbeitende wichtig. Niemand möchte in einem Unternehmen arbeiten, dass durch eine Krise so stark erschüttert wird, dass es zu Entlassungen kommt. In diesem Zusammenhang sind die Begriffe Agilität und Resilienz zu Schlagwörtern geworden, die nicht erst seit Beginn der Pandemie aus unserem Alltag wegzudenken sind.

 Lebendige Kreativität

Restaurants und Hotels, die seit Beginn der Corona-Einschränkungen keine Bindung zu ihren Gästen halten oder herstellen, haben es sehr schwer. Während der „Zwangsschließung“ kommt es darauf an, die Verbindung zu seinen Gästen zu halten. Kreative Ideen hierfür sind nicht nur das To-Go Geschäft oder der Lieferservice, sondern auch beispielsweise Videos aus der Küche und dem Restaurant in denen der Chefkoch beliebte Gerichte zum Nachkochen kreiert und der Barchef den Drink der Woche empfiehlt. Wichtig ist es auch und gerade in dieser Zeit vor allem nicht den Kontakt zu den Mitarbeitern zu verlieren. Binde also deine Mitarbeiter in die Erarbeitung von Innovationen mit ein! Dafür gibt es keinen besseren Zeitpunkt als jetzt. Du wirst sehen, dass oftmals ungeahnte Potentiale in ihnen stecken und welch positive Auswirkung das auf die Motivation der Mitarbeitenden bei der Umsetzung haben kann. Nutze die Zeit, um gemeinsame Projekte z.B. zur Nachhaltigkeit oder Produkt- und Angebotsentwicklung zu starten und deine Mitarbeitenden für ihre bevorstehenden Herausforderungen zu befähigen.  Viele Weiterbildungen werden durch verschiedene ESF Richtlinien bis zu 80 Prozent gefördert und entlasten somit auch Ihr Budget. Investiere in das, was dich erfolgreich macht – in deine Mitarbeitenden!

Frische Flexibiltät

Um dynamisch auf neue Herausforderungen zu reagieren, benötigen Unternehmen flexible Arbeits- und Denkweisen und das auf allen Ebenen der Organisation und nicht nur im Management. Genau hier greift die Agilität.  Das Wort Agilität leitet sich vom Lateinischen „agilis“ ab, was in etwa so viel wie „beweglich“ bzw. „leicht zu führen“ bedeutet. In der Umsetzung bedeutet das konkret, dass Unternehmen es schaffen müssen, äußere Trends und Entwicklungen frühzeitig wahrzunehmen und sich diesen anzupassen. Dafür ist das klassische Management nicht geschaffen. Es ist schlicht zu langsam. Morita Akio, der Gründer von Sony beschreibt diesen Prozess so: „Eine Firma wird nirgendwo hinkommen, wenn alles Denken dem Management überlassen wird“. Agile Prozesse und Strukturen ermöglichen es Unternehmen schnell zu reagieren, kunden- und mitarbeiterorientierter zu handeln und das „Denken“ nicht nur allein dem Management, sondern hierarchieübergreifend stattfinden zu lassen. All das versetzt Unternehmen in die Lage auch besonders herausfordernde Zeiten zu meistern und die Resilienz (Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen) zu stärken. Wir danken Anett Moritz von MORITZ Consulting für diesen Gastbeitrag!

Über die Autorin:

Anett Moritz Anett Moritz blickt auf eine erfolgreiche Karriere als Hoteldirektorin zurück. Seit 16 Jahren begleitet und unterstützt sie Unternehmen als Beraterin, Trainerin und Coach im Bereich der Unternehmensentwicklung, Leadership und Kommunikation. Ihre Passion liegt im Qualitätsmanagement für die Hotellerie und Gastronomie. Anett Moritz ist zertifizierter systemischer Businesscoach, Mediatorin und Kommunikationstrainerin. Als Geschäftsführerin der MORITZ Consulting ist sie verantwortlich für acht Mitarbeitende.