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Lassen sich Amenity Sets mit Nachhaltigkeit vereinbaren?

Lassen sich Amenity Sets mit Nachhaltigkeit vereinbaren?
An erster Stelle auf der Packliste stehen meine liebsten Kosmetik- und Hygieneartikel. Ich vergesse eher mal Kleidungsstücke, aber mein Kosmetikbeutel ist immer vollständig und bestens organisiert. Hin und wieder habe ich mich aber auch schon zum Ausprobieren dieser kleinen hübschen Kosmetik- und Hyqienesets in Hotelzimmern verleiten lassen, trotz meiner eigenen mitgebrachten Artikel. Auf Kurztrips mit lediglich einem Handgepäckskoffer und der Regelung, nur maximal 100 ml große Flüssigkeitsfläschchen mitführen zu dürfen, wird es mit den Kosmetik- und Hygieneartikeln oft etwas komplizierter, besonders als Frau. Muss ich wirklich mein eigenes Shampoo und Duschgel einpacken? Diese Annehmlichkeiten habe ich bis jetzt schließlich in jedem Hotelzimmer vorgefunden und inzwischen auch in einigen Hostels. Im Endeffekt haben mich diese Produkte aber qualitativ nie überzeugt und ich bin auf Reisen schnell wieder auf meine eigenen vertrauten Produkte umgestiegen. Kürzlich wurde mir jedoch bewusst, dass diese kleinen Annehmlichkeiten seitens der Hotels bei vielen Gästen sehr beliebt sind. Während eines Mädelsabends entdeckte ich im Badezimmerregal einer Freundin eine ganze Sammlung von Amenities verschiedenster Hotels. Daraufhin sprach ich dann das Thema in der Runde an. Die Meinungen waren gespalten, einige verlassen sich auf die Annehmlichkeiten und andere empfinden diese als überflüssig. Es zeigt sich also, dass manche Menschen Muscheln oder Postkarten als Urlaubserinnerung mit nach Hause nehmen, andere eben Hotelkosmetik. Das dies nicht wirklich der Sinn der Sets ist und eigentlich Diebstahl ist, darauf gehe ich später nochmal ein.

Ein Hotelzimmer ohne ein Amenity Set? Unvorstellbar!

Mein Interesse für die Thematik wurde geweckt und ich habe mich darüber etwas genauer informiert. Tatsächlich ist die Bereitstellung von Amenity Sets in Hotelzimmern inzwischen Standard und wird von vielen Gästen sogar vorausgesetzt. In der Hotellerie werden Amenity Sets als eine Art Visitenkarten der Hotels verwendet. Gerade deswegen und natürlich um die Erwartungshaltung der Gäste zu erfüllen, möchte sich der Hotelier durch solche Extras hervorheben und dem Gast einen komfortablen Aufenthalt bieten. Deshalb gehen Amenity Sets meist auch über eine klassische Stückseife, Duschgel und Shampoo hinaus. Die Bandbreite ist groß und reicht von hotelindividualisierten Rasier-, Nagel-, Näh- und Zahnputzsets, Bodylotion, Wattepads bis zu Slipper, Bademäntel und vielem mehr.

Die Schattenseiten der Hotel-Annehmlichkeiten

Die beliebten Amenity Sets bringen jedoch nicht nur Vorteile für die Hotellerie mit sich. Manche Gäste werden bei diversen Kosmetikarteln und sogar Handtüchern oder Bademänteln schnell zu diebischen Elstern. Laut der Studie „Diebstahl in Hotels“ von Wellness Heaven zählen diese Artikel zu den am häufigsten entwendeten Gegenständen in Hotelzimmern. Hin und wieder kommt es aber auch zu kuriosen Diebstählen, wie Hotelzimmernummern, ausgestopfte Jagdtrophäen oder gar ganzer Badarmaturen. Da kann wohl jeder Hotelier ein eigens Lied von singen. Mehr skurrile und amüsante Diebstähle habe ich hier gefunden: https://www.wellness-heaven.de/wellness/studienergebnis-diebstahl-hotels/ Aber nicht nur die hohe Diebstahlquote stellt eine Problematik der Annehmlichkeiten dar, sondern auch der hohe Verbrauch solcher Einweg-/ Wegwerfprodukte und den daraus resultierenden Müll. Die Augsburger Allgemeine hat in ihrer Artikelreihe „Rätsel des Alltages“ die Frage beantwortet, wie lange eine Reisegröße von Duschgel und Shampoo im Durchschnitt hält. Beim Duschen wird pro Anwendung 20 ml Duschgel und 10 ml Shampoo verwendet. Hotelshampoo und -duschgel enthalten durchschnittlich je 30 ml, dementsprechend können diese höchstens dreimal verwendet werden, bevor sie aufgebraucht sind. Dieses Ergebnis habe ich dann in Relation zu den erfassten 60 Millionen Übernachtungen in deutschen Hotels im ersten Quartal des Jahres 2019 gesetzt. Halten Sie sich fest! Allein durch den Konsum von Duschgels und Shampoos in der Hotellerie entsteht dabei ein maximales Müllaufkommen von circa 40 Millionen Plastikfläschchen. Nur in der Hotellerie! Nicht zu vergessen, dass dazu noch weiter Amenity Artikel wie Zahnputzsets, Bademäntel und/oder Slipper zur Verfügung gestellt und somit konsumiert werden. Schnell wird mir klar, was für ein enormer Ressourcenverbrauch durch die Einwegamenities entsteht. fridays 4 future

Der Nachhaltigkeits-Anspruch macht auch vor Hotels keinen Halt

Das Ergebnis der Europawahlen 2019, #fridaysforfuture oder etliche öffentliche Umweltdiskussionen – der Ruf nach mehr gelebter Nachhaltigkeit ist heutzutage überall präsent. Der Trend breitet sich immer weiter aus und es macht sich ein Umdenken innerhalb der Bevölkerung bemerkbar. Die Thematik geht natürlich auch nicht an der Hotellerie vorbei. Die Verbraucher konsumieren bewusster und verlangen daher immer mehr umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Dies geht auch aus der Erhebung des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) hervor: 35% der Befragten geben Nachhaltigkeit als wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Hotels an. Dies spiegelt sich bei den Übernachtungen in nachhaltig geführten Hotels wider, diese sind im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 11 % gestiegen.

Voraussetzung für Sterneklassifizierung

Die Abschaffung dieser Amenities ist für Hotels, die von der DEHOGA mit zwei oder mehr Sternen klassifiziert sind, keine Möglichkeit, da die Bereitstellung von Hygieneartikeln im Kriterienkatalog für diese Hotels als eine Mindestvoraussetzung gilt. Der Lösungsansatz kann dementsprechend für solche Häuser nicht die Abschaffung sein, sondern es müssen nachhaltige Alternativen gefunden werden.

Der grüne Umstieg ist so leicht!

Das seit 1981 bestehende Berliner Unternehmen Personal Amenity Manufactory, kurz PAM, ist ein Leistungspartner der Hotelbranche und ab sofort auch Mitglied in der GreenCommunity. PAM steht für Individualisierung, Maßanfertigung und Entwicklung vielfältiger Produkte durch beispielsweise unzähligen Brandingmöglichkeiten. Ihr passendes Motto lautet daher: „Es sind die Aufmerksamkeiten, die Ihre Gäste glücklich machen.“ Bekannt ist das Unternehmen für ihre inzwischen umweltschonenden TÜV-qualifizierten Slipper. Darüber hinaus findet man in ihrem Sortiment für den Hotelbedarf die exklusiven Lederaccessoires „Paul & Quinton – Contemporary Leather“ wie beispielsweise Menükarten und Front Desk Auflagen; Kugelschreiber und Bleistifte; Kleiderbügel, Schuhanzieher, Kellnermesser und Frottierware. Einen genaueren Überblick über die Bandbreite des Sortimentes gibt es unter https://www.pam-berlin.de/brand-collections/. PAM reagiert auf die steigenden Bedürfnisse der Konsumenten nach einem umweltfreundlichen Lifestyle, in dem sie nachhaltige Kriterien bei der Produktentwicklung einbeziehen. So kam es zu der Erweiterung von umweltfreundlichen Produktangeboten für das Hotel- und Gastgewerbe mit dem umweltschonenden PAM ECO Amenity Set. Hierbei versuchen sie unter anderem auf Kunststoff zu verzichten. Collage PAM BlogDas Set besteht aus:
  • Zahnpflegeset mit Bambuszahnbürste und einer Zahncreme
  • Rasierset mit Light Rasierer aus reduziertem Kunststoff und Rasiercreme
  • Nähset mit 6 Garnen, voreingefädelt auf einen Papptray
  • Duschhaube
  • Schuhputzschwämmchen
  • Vanity Kit bestehend aus Wattepad und Wattestäbchen mit Papp-Mittelteil
  • Nagelfeile
  • Leinenslipper
  • Papier-Wäschebeutel
Unter https://www.pam-berlin.de/musterpaket/ können sich Hoteliers ein kostenloses Musterpaket bestellen und die Produkte selbst testen. Mich hat die Bambuszahnbürste neugierig gemacht, das Set einmal auszuprobieren. Ich hatte zu Beginn die Befürchtung, dass die Zahnbürste holzig schmecken könnte. Doch falsch gedacht! Die Bambuszahnbürste ist für mich der optimale nachhaltige Ersatz von herkömmlichen Plastikzahnbürsten, ohne jeglichen Nachteil. Eine weitere gute Idee, um den Kauf und den Müll von kleinen Plastikfläschchen zu reduzieren wäre, wenn sich in den Duschen Hair & Body Seifenspender befinden. Vorzugsweise natürlich mit nachhaltig zertifizierten oder veganen Seifen. Auch hierfür bietet PAM die passenden Artikel für Ihr Hotel. Ein Kriterium im Zertifizierungskatalog von GreenSign ist der Einkauf von umweltschonenden Pflege- und Kosmetikprodukten. Die Verwendung von veganer Naturkosmetik finde ich auch eine schöne Idee. Das Schlosshotel Blankenburg im Harz verwendet beispielsweise auch Naturkosmetik. Sagt dem immensem Plastikaufkommen in eurem Hotel den Kampf an! Liebe Grüße aus der Hauptstadt Mona