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Das war das erste Green Tourism Camp

#GTC19 im Schloss Hohenkammer

Das GreenTourismCamp 2019 fand vom 21. – 23. November 2019 im Schloss Hohenkammer, Bayern statt. Knapp 60 Hoteliers und Zulieferer der Branche tauschten ihre Erfahrungen und ihr Wissen rund um das Thema Nachhaltigkeit in der Hotellerie aus. Welche Diskussionen aufgekommen sind und zu welchen Ergebnissen wir in den einzelnen Sessions gekommen sind, erfährst du in diesem Recap.

Passend zum Thema Nachhaltigkeit reisten wir nicht nur mit der Deutschen Bahn an, sondern wurden vom Bahnhof aus gleich noch mit einem E-Auto zum Barcamp chauffiert. Viele Teilnehmer waren von der Idee begeistert und nutzten das Angebot des kostenfreien E-Shuttles.

Nach einem tollen Networking Abend starteten wir Freitagmorgen mit dem offiziellen Part, der Begrüßung durch die Organisatoren Suzann Heinemann (InfraCert GmbH), Anne Seubert (Brands & Places) und Wolf-Thomas Karl (Agentur Karl & Karl).

Zukunftspanel
Mona Sepp
Peter Grett und Team mit Fahrrädern
Darlene Schwabroch

Weiter ging es mit einem Zukunftspanel, in dem die Experten Ingrid Badzim-Imme (CleverShuttle), Suzann Heinemann (InfraCert), Michael Buller (VIR) und Peter Kowalsky (INJU) über ihre Hintergründe und Erfahrungen im Bereich Nachhaltigkeit sprachen und alle Teilnehmer auf das Thema einstimmten.

Ingrid Badzim-Imme begann die Unterhaltung damit, die Wichtigkeit von E-Mobilität zu verdeutlichen. Auch bei Hotelgästen spielt das Thema eine zunehmende Rolle. Clever Shuttle bündelt Fahrten bei ähnlichen Streckenverläufen, wodurch der Service kostengünstig ist und zeitgleich das hohe Verkehrsaufkommen verringert wird.

Rom wurde nicht in einem Tag erbaut, und so ist es mit der Nachhaltigkeit auch.“ Suzann Heinemann verdeutlichte mit dieser Aussage, dass die Nachhaltigkeit ein langwieriger Prozess ist. Bis jetzt wird die Nachhaltigkeit in der Hotellerie mit Verzicht und hohen Kosten in Verbindung gebracht. In Wirklichkeit bedeutet sie Prozessoptimierung und Kosteneinsparung, was aber zukünftig noch besser kommuniziert werden muss.

Für Michael Buller ist Nachhaltigkeit schon seit einigen Jahren ein Thema. Noch vor einem Jahr wurde jedoch kaum darüber geredet. Inzwischen ist Nachhaltigkeit zum täglichen Verkaufsargument geworden. Das Verständnis für nachhaltiges Handeln wandelt sich, doch wir müssen uns trauen, noch größer zu denken. „Wir müssen mutig sein, auch mal etwas Neues auszuprobieren, denn jeder Einzelne kann schon ganz viel verändern.“

Peter Kowalsky hatte seinen ersten Kontakt mit der Nachhaltigkeit durch seine jahrelange Arbeit bei Bionade. Laut ihm muss der Kunde spüren, dass einem die Nachhaltigkeit wichtig ist, dass sie von Herzen kommt und nicht gespielt ist. „Der Kunde möchte nicht belehrt werden, denn nur so wird er für das Thema sensibilisiert.“

Nach dem Zukunftspanel gingen wir direkt zur Sessionplanung über, um möglichst rasch in den Austausch zu kommen.

Stuhlkreis Green Tourism Camp

11 Sessions in 3 Räumen

Session im Raum Link Mobility – protokolliert von Darlene

Nachhaltige Kooperationen

In der Gesprächsrunde zu Nachhaltigen Kooperationen stand besonders die Frage „Wie begeistere ich Firmen dafür, nachhaltig zu kooperieren?“ im Mittelpunkt.

Wolf-Thomas Karl (Agentur Karl & Karl) berichtete von seinen Erfahrungen bezüglich nachhaltiger Kooperationen aus seienm Heimat-Dorf. Dort funktioniere die Zusammenarbeit verschiedener lokaler Firmen auf ökonomischer Ebene sehr gut, und die Unternehmen würden sich gegenseitig gerne unterstützen.

Peter Kowalsky (INJU) konnte eine wertvolle Anekdote aus seiner Zeit bei Bionade hinzufügen. Schon eine Weile lange hatte er lokal angebauten Holunder gewollt. Trotz anfänglicher Skepsis der lokalen Landwirte, kam nach fünf Jahren eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zu Stande. Sowohl die Rohstoffsicherung auf qualitativer Ebene, als auch die Kommunikation auf einer glaubwürdigen, nachhaltigen Ebene waren klare Mehrwerte für Peter Kowalsky. Ein weiterer Vorteil der Kooperation sei, dass die Landwirte von gewonnener Wertschätzung und Identität profitierten. Auch wenn die begeisterten Reaktionen der Bionade Konsumenten ein eindeutiger Beleg für den Nutzen nachhaltiger Kooperationen aufzeigten, wurde betont, dass der Prozess Geld, Kraft und Zeit in Anspruch nimmt.

Yvonne Bethage (Sächsischen Schweiz) erzählte über die Herausforderung, trotz klarer nachhaltiger Aufstellung als Tourismus Destination, die richtigen Key Player für eine Kooperation zu gewinnen. Zwar seien die meisten Firmen heutzutage offen gegenüber dem Thema Nachhaltigkeit, doch dauere der tatsächliche Umschwung zur Nachhaltigkeit nach wie vor zu lange.

Antje Forytta (Hamburg Tourismus) schloss sich dem an und ergänzte, dass die Schwierigkeit für eine Destination darin liege, nicht selbst die Kunden zu bewegen und eine aktive Änderung hervorrufen zu können. Dafür sei eine Kooperation mit Veranstaltern, Hotels oder dem ÖPNV notwendig.

Jörg Buntenbach (Greenpeace Energy) ist überzeugt davon, dass regionale Communities gefördert werden müssen, um nachhaltige Kooperationen zu stärken.

Dirk Klein (Hotel Haffhus) vertritt zwar eine ähnliche Meinung, fügte aber die Schwierigkeiten der effektiven Umsetzung hinzu. Community Gedanken bestünden meist aus einer einheitlichen Interessenvertretung, und das Thema Nachhaltigkeit sei leider nicht in jeder Manns Interesse. Denn noch zu häufig würden Hoteliers sich die Frage stellen, ob das „Kümmern“ um die Nachhaltigkeit und das Eingehen nachhaltiger Kooperationen dazu überhaupt ihre Aufgabe sei.

Die Erschaffung von Rahmenbedingungen für viele Konzerne in einem Sektor stand kurzzeitig im Raum. Doch auch damit sei es schwierig, das Thema Nachhaltigkeit in alle Bereiche zu integrieren.

Letztendlich war sich die Gruppe einig, dass ein Community Gedanke nur dann aufgebaut werden könne, wenn die Nachhaltigkeit angeboten würde und sichtbar sei. Dies könne beispielsweise in Form von Veranstaltungen für Gäste zur Sensibilisierung für die Nachhaltigkeit stattfinden.

Laut Yvonne müssen „touristische Erlebnisse mit nachhaltigen Produkten verknüpft werden, damit Gäste diese nachhaltigen Kooperationen überhaupt wahrnehmen.

Es wurde zusammengefasst, dass die Einbindung nachhaltiger Angebote in einer Destination und die Kommunikation dessen essentiell sei. Geduld und Durchhaltevermögen in der Suche nach den richtigen Key Playern seien ein Muss, und bestehende Kooperationen sollen mit gutem Beispiel vorangehen und positiv propagiert werden. Auch die Aufklärung über die Nachhaltigkeit und das Schaffen von Anreizen seien wichtig, um nachhaltige Kooperationen zu schließen und zu halten.

Wie bekomme ich die Nachhaltigkeitsstrategie von der MItarbeiterebene in die Leisstungsebene?

Diese Session handelte davon, wie der Hotelier seine Mitarbeiter so mit auf den Zug der Nachhaltigkeit nehmen kann, dass diese effektiv bis zum Gast durchdringt.

Dirk Klein (Hotel Haffhus) erklärte passend dazu, dass die Mitarbeiter in seinem Haus den Gästen im Bezug zur Nachhaltigkeit gleichgestellt werden. Das bedeutet, dass beispielsweise ein Rauchverbot auf dem gesamten Gelände für den Gast, genauso ein Rauchverbot für den Mitarbeiter darstellt. Dirk begründete dies damit, dass Mitarbeiter ein Vorbild für die Gäste sein müssen: „Wir als Unternehmer haben eine Verantwortung, die wir durch den Mitarbeiter an den Gast weitergeben müssen“.

Die Session fuhr mit einer intensiven Diskussion fort, aus der einige wertvolle Tipps entstanden. Da das Thema Nachhaltigkeit in der Hotellerie sehr mitarbeiterabhängig ist, müssen diese spezifisch gefördert werden. Nur ein Aufklären über die Sinnhaftigkeit der Nachhaltigkeitsaktivitäten im Hotel könne dazu führen, dass die Mitarbeiter sich auf die Nachhaltigkeit einlassen und bereit sind, diese aktiv aus- und vorzuleben.

Das Einbinden der Mitarbeiter in die Nachhaltigkeit sei essentiell, da der Hotelgast grundsätzlich weniger dazu neigt, sich das Leitbild des Hauses durchzulesen, und mehr dazu tendiert, die Einstellung der Mitarbeiter zum Thema Nachhaltigkeit aufzunehmen.

Um Mitarbeiter zur Nachhaltigkeit zu bewegen, gibt es verschiedene Ansätze. Von Mitarbeiterpreisen für den Mitarbeiter, der die Nachhaltigkeit am besten umsetzt und vorantreibt, bis zu monetären Anreizen wie verkürzte Überstunden, sind dem Hotelier keine Grenzen gesetzt. Letztendlich zählt, dass sich die Mitarbeiter zum nachhaltigen Handeln motiviert fühlen. In manchen Fällen kann sich sogar eine Art Eigendynamik im Team entwickeln, und es werden von alleine Challenges bestritten.

Alle Session Teilnehmer waren sich einig, dass eine ordentliche Mitarbeiterführung auch im Puncto Nachhaltigkeit im Betrieb ein absolutes Muss ist. Bei korrekter und angebrachter Kommunikation von Nachhaltigkeitsaktivitäten mit den Mitarbeitern, sollte der Rest – mehr oder weniger – von alleine laufen. Wichtig ist es auch, als Manager nicht nur als alleiniger Entscheider Kommandos von oben zu geben. Stattdessen sollten Mitarbeiter ausgewählt werden, die für die Nachhaltigkeit verantwortlich sind. Dies bezweckt nicht nur ein effektiveres Umsetzen der Nachhaltigkeitsstrategie im Haus, sondern kann Mitarbeitern auch das Gefühl der Mitsprache und Wertschätzung entgegenbringen.

Auch wenn dieser Schritt viel Mut kostet, ist es der richtige Ansatz zur Nachhaltigkeit, und überlässt einem Manager sogar mehr Zeit dafür, sich anderen Aufgaben zu widmen. Die Session Teilnehmer waren gleicher Meinung, dass ein solcher für die CSR verantwortlicher Mitarbeiter nicht aus einer bestimmten Abteilung, sondern vom gesamten Haus stammen kann.

Besonders dem jungen Personal, wie Praktikanten oder Azubis, sollte die Möglichkeit geboten werden, verschiedene Bereiche innerhalb der Firma zu beschnuppern und auch mit der Nachhaltigkeit Kontakt aufzunehmen.

Tipp: Der Nachhaltigkeitsleitfaden der Sächsischen Schweiz wurde als sehr gute Inspiration vorgeschlagen.

Low-hanging fruits

Michael König (RoyalConsult) kam mit dem Themenvorschlag Low Hanging Fruits. Der Begriff beschreibt Früchte, die sehr niedrig am Baum hängen und daher leicht zu ernten sind. In unserem Fall sind damit die Dinge gemeint, die man als Hotelier im Bezug zur Nachhaltigkeit schnell und einfach umsetzen kann. Denn oftmals stehen Hotel-Mitarbeiter vor dem Rätsel, wo sie mit der Nachhaltigkeit in Ihrem Haus anfangen, und wie sie den Einstieg gestalten.

Im Puncto Energie wurde mehrfach der Aspekt Ökostrom genannt, denn ein Wechsel dazu ist ein guter Weg zur Klimaneutralität durch massive CO2 Einsparung. Auch das Entfernen von Kühlschränken und Telefonen aus den Hotelzimmern ist ein einfacher Schritt, um Energie zu sparen. Da diese Services ohnehin recht veraltet sind und von wenigen Gästen genutzt werden, ist kein großer Komfortverzicht auf Seiten des Gastes zu erwarten. Geräte, zum Beispiel für die Küche, sollten bei der nächsten Anschaffung in stromsparender Variante gekauft werden. Einen weiteren Punkt, den die Teilnehmer im Bereich Energie diskutierten, war eine intelligente Heizsteuerung, beziehungsweise das Einführen von Zeitschaltuhren für diverse Geräte innerhalb des Hauses. So kann sichergestellt werden, dass die Geräte nachts keine unnötige Energie verbrauchen. Dirk Klein (Hotel Haffhus) hat die App Smappee empfohlen, anhand welcher der Stromverbrauch eingesehen und die eigene Klimabilanz verbessert werden kann.

Im Bereich Wasser waren sich die Session Teilnehmer einig, dass das Anbringen von Duschköpfen mit einem geringeren Wasserverbrauch eine gute Idee wäre. Des Weiteren kam der Vorschlag, dem Gast vorab ein Kissenmenü zur Verfügung zu stellen, aus welchem er gezielt die Kissen wählen kann, die er während seines Aufenthalts wirklich nutzen möchte. So wäre der eher altmodische Ansatz, drei bis vier oder sogar mehr Kissen auf jedem Hotelbett anzubieten, vergessen, und das Hotel könnte einiges an Wasser und Wäscherei-Kosten sparen.

Eine Idee, um den Papierverbrauch eines Hotels zu verringern, ist es, Tageszeitungen nicht mehr standardmäßig in jedem Hotelzimmer auszulegen. Die Alternative für den Erhalt des Gästekomforts ist es, Tageszeitung nur auf Wunsch des Gastes anzubieten, oder auf digitale Zeitschriften auf mobile devices umzuschwenken.

Übrig gebliebene Lebensmittel können relativ einfach gespendet werden, beispielsweise an die Tafeln oder an Foodsharing. Die Teilnehmer besprachen allerdings auch, dass in manchen Bundesländern innerhalb Deutschlands hierfür Steuern gezahlt werden müssen.

Ein weiterer Low Hanging Fruit ist das Wechseln zu EM Putzmitteln, welche durch effektive Mikroorganismen ungiftig und somit ökologisch unbedenklich sind.

Um den Plastik Verschleiß im Haus zu minimieren, wurde das allseits bekannte Wechseln zu nachfüllbaren Shampoos und Duschgels in den Hotelduschen genannt.

Nahezu alle dieser Maßnahmen sind für den Hotelier recht schnell und einfach umzusetzen, und können zudem effektiv als Marketing Tool verwendet werden.

Doch Achtung: häufig bewirken zum Beispiel das Einsetzen von LED Glühbirnen und wassersparenden Duschköpfen ein zusätzlich verschwenderisches Gastverhalten, da der Gast im Glauben ist, er würde etwas sparen. Dieses Phänomen nennt sich Rebound-Effekt. Kommunikation mit dem Gast kann diesem vorbeugen.

Die Teilnehmer hatten außerdem die kreative Idee, einen „Detektiv“ für die Nachhaltigkeit zu benennen, der die anderen Mitarbeiter dafür sensibilisieren kann. Zuletzt kam der Vorschlag, Studenten einer Nachhaltigkeitsuniversität einzuladen, beispielsweise von der HNE Eberswalde, um spannende und „frische“ Nachhaltigkeitskonzepte für das Hotel zu entwickeln.

E-Mobility & Ladeinfrastrukturen

Auch wenn die Teilnehmeranzahl recht überschaubar war, kam es zu einer angeregten Diskussion.

Zunächst waren sich die Teilnehmer einig, dass der Schritt zur glaubwürdigen, gesamten „grünen“ Prozesskette im Puncto Energie mit dem Bezug des Ökostroms anfängt. Dort sollte man sich Zeit für das Finden eines richtigen Anbieters nehmen. Häufig wird Strom zwar als Ökostrom angeboten, jedoch aus fragwürdigen Quellen bezogen, womit die Klimabilanz nicht die gewünschte Veränderung erfährt.

Die Reaktionen der anwesenden Hoteliers in der Session waren reserviert. Das kritische Betrachten des Ökostroms, und insbesondere von Ladesäulen für E-Autos, hängt insbesondere mit den involvierten Kosten und dem benötigten Zeitaufwand zusammen.

Peter Grett von Touremo ermutigte, dass E-Ladesäulen gezielt als Marketing Tool eingesetzt werden können. Durch vorhandene Ladesäulen können neue Gäste gewonnen, mit besonderem Service gepunktet, und Umweltbewusstsein gezeigt werden. Dabei betonte er, dass Ladestationen nicht ganz hinten in der Garage angebracht werden sollten, sondern so zu positionieren sind, dass sie klar sichtbar für den Gast sind. Der Nachhaltigkeitsanspruch in Gästen wächst auch beim Reisen, und E-Mobilität gehört definitiv dazu.

Nils Iffland von Wirelane ergänzte, dass heutzutage erst eine Handvoll Gäste täglich die Ladesäule in einem Hotel in Anspruch nehmen. Daraufhin stand die Frage im Raum, was passieren wird, wenn Gäste zu einem späteren Zeitpunkt nur noch E-Autos fahren, und die Ladesäulen ständig in Betrieb genommen werden müssen.

Wie kann ein Hotelier diese Nachfrage abdecken?

Die Teilnehmer waren einer Meinung, dass die deutsche Bürokratie die Implementierung von Ladestationen für den Hotelier nicht gerade einfacher macht.

Dazu ist eine Orientierung an der Ladesäulenverordnung obligatorisch, sowie die Verwendung von eichrechtskonformen Ladestationen. Denn nur wenn Letzteres erfüllt ist, übernehmen Versicherungen im Schadensfall die Kosten. Dass es zukünftig zu einem solchen Schadensfall, wie beispielweise einem Brand durch die Autobatterien kommen kann, hat keiner der Teilnehmer ausschließen wollen.

Hoteliers sollten sich vor dem Bau von Ladesäulen gut informieren und sich verschiedene Anbieter anschauen. Wichtig ist auch ein Backend mit dem der Stromfluss gesteuert werden kann. Trotz aller Vorschriften sind Ladesäulen ein großer und wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität, und können so auch gezielt vermarktet werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Thema E-Mobilität sehr komplex ist, und gut und gerne drei weitere Sessions zur Diskussion eingeplant werden könnten.

Session im Raum Wirelane – protokolliert von Mona

Green Pricing

Die Session begann mit einem Erfahrungsaustausch der Teilnehmer bezüglich der Zahlungsbereitschaft des Gastes. In der Gastronomie ist der Gast bereit, für Bio und regionale Speisen mehr zu bezahlen, in der Hotellerie sieht dies jedoch noch anders aus. Gäste sagen zwar, sie sind bereit für einen nachhaltigen Aufenthalt mehr zu bezahlen, tatsächlich macht dies aber nur eine Minderheit. (geplantes Verhalten vs. tatsächliches Verhalten).

Laut der deutschen Zentrale für Tourismus liegt im Privatreisebereich die Bereitschaft mehr Geld für Nachhaltigkeit auszugeben durchschnittlich bei nur einem Euro pro Nacht. Das nachhaltige Bewusstsein kommt in der Gesellschaft langsam an, aber die Bereitschaft des Gastes, auch tatsächlich für dies mehr zu bezahlen, braucht noch etwas Zeit.

Tu Gutes und rede darüber – Das Schlagwort ist „Storytelling“

Es kamen folgende Fragen auf: Wie kommuniziere ich das Thema mit dem Gast? Wie sensiblere ich ihn? Wie schaffe ich für ihn einen Mehrwert, für welchen er bereit ist, mehr zu bezahlen?

Beispielweise wird im Housekeeping oft mit Reinigungsmitteln mit vielen gesundheitsschädlichen Chemikalien geputzt. Doch wie vermittelt man dem Gast, dass der Preisaufschlag unter anderem durch den Umstieg auf nachhaltige Reinigungsmittel begründet ist? Wie macht man Nachhaltigkeit sexy? Nicht nur die Gesundheit des Housekeeping Personals wird entlastet, sondern auch der Gast bemerkt, dass der Chemiedampf im Hotelzimmer verschwindet. Der Umstieg betrifft also auch ihre eigene Gesundheit und bei dieser ist der Gast sensibel. Dazu muss nun eine attraktive Story erzählt werden.

Es wird empfohlen, die Story auf verschiedenen Kommunikationswegen, wie beispielsweise Hinweisschilder, Newsletter und Social-Media-Kanäle zu vermitteln.

Nachhaltigkeit beginnt bei der eigenen Überzeugung

Ein Unternehmer, der für etwas brennt, setzt dies auch im Hotel um. Es geht um die eigene Überzeugung, nur so kann man seine Mitarbeiter für das jeweilige Thema mitreißen und es im Team etablieren. Es prägt den Geist des Teams und bewegt jeden Einzelnen, über die Materie nachzudenken und gegebenenfalls sogar im privaten Leben umzusetzen. Das Engagement des Teams bleibt auch für den Gast nicht unbemerkt. So ist es glaubwürdiger, dass dem Hotelier Nachhaltigkeit am Herzen liegt.

Nicht nur der Gast muss demzufolge sensibilisiert werden, sondern auch die Mitarbeiter. Diese sind nicht nur in Zeiten der Arbeitskräfteknappheit ein Erfolgsfaktor für ein Hotel. Jeder (nachhaltige) Prozess steht und fällt mit den Mitarbeitern. Die Verantwortung gegenüber dem Personal sollte daher immer im Fokus stehen. Dafür müssen gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung geschaffen werden.

Die Teilnehmer sind sich einig, dass jeder einzelne Schritt eine positive Veränderung schafft:

„Mutig sein anzufangen, authentisch auf den eigenen Betrieb schauen und klein anfangen. Kein Plan muss in Stein gemeißelt sein.“ (Mareike Reis, MR – Unternehmensberatung für Hotellerie & Gastronomie)

Es wird auch geraten, dass man vor einer Preisanhebung erst verschiedene nachhaltige Veränderungen testen sollte und somit Erfahrungen sammeln kann.

Anreize für Gäste zur klimaneutralen Anreise

Der Hotelier kann nicht nur die internen Prozesse im Hotel nachhaltig gestalten, sondern darüber hinaus auch den Gast dazu motivieren, klimafreundlich anzureisen. Doch dafür fehlen die Anreize, wie beispielsweise einen hotelinternen Preisnachlass oder Gutschein für den Gast.

„Die Gäste haben oft ein Bequemlichkeitsproblem.“ (Jörg Buntenbach, Greenpeace Energy eG)

Sie wollen schnell, unkompliziert, zuverlässig sowie kostengünstig von A nach B kommen. Mit dem Auto können sie die komplette Strecke bestreiten und sind zeitlich ungebunden. Das Parkplatzproblem und das hohe Verkehrsaufkommen sind hierbei nebensächlich.

Die First- und Last-Miles stellen bei der Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, im Gegensatz zum Auto, ein Problem dar. Wie kommt man klimafreundlich und schnell zum Bahnhof und von dort zum Hotel?

Die Teilnehmer sind sich einig, dass die Verbindungen der einzelnen Fahrten reibungslos und einfach verknüpft werden müssen. Der Shuttle vom Bahnhof/ Flughafen wird dem Gast bereits oft angeboten.

Eine Idee ist auch, sich als Region zusammenzuschließen und einen gemeinsamen Shuttle zu organisieren, welcher die Hotels in der Gegend bedient. Ein Teilnehmer erwähnt, dass die Gäste den Shuttle meist nicht vorher anmelden und sich erst bei Ankunft am Bahnhof melden und unverzüglich abgeholt werden möchten. Eine mögliche Lösung für das Problem wäre, beim Gast vor der Anreise bereits diesbezüglich nachzufragen. Der Gast fühlt sich somit im wahrsten Sinne des Wortes abgeholt.

Nicht nur für die Last-Miles müssen Möglichkeiten entwickelt bzw. ausgeweitet werden, auch die First-Miles und die Mobilität während des Aufenthaltes müssen gast- und umweltfreundlicher gestaltet werden. Dementsprechend muss die gesamte Customer-Journey betrachtet werden.

Der Frankfurter Flughafen bietet bspw. folgende Zusatzdienste an: Gepäckabholung, Shuttle von Zuhause und vom Bahnhof sowie Essenspakete für die Fahrt. Diese lassen sich auch als mögliche Anreize für Hotelgäste, welche klimafreundlich anreisen, übertragen.

Eine weitere Möglichkeit, über die gesprochen wurde, ist das Angebot der vergünstigten bzw. kostenlosen Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel während des Aufenthaltes. Auch Gäste, welche mit dem Auto angereist sind, können motiviert werden, dieses während des Aufenthalts stehen zu lassen. Eine Möglichkeit wäre eine Reduktion des Zimmerpreis bei Abgabe des Autoschlüssels an der Rezeption.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Anreize die Anreise bequemer machen sollen, sowie einen Mehrwert schaffen.

Wichtig –> diese Vorteile dem Gast kommunizieren.

Zero Waste in der Hotellerie

Bei dieser Session war leider kein Hotelier, der aus hotelinternen Erfahrungen sprechen konnte, dabei. Trotzdem entstand bei den Teilnehmern eine rege Diskussion.

Alle sind sich darin einig, dass die Abfallvermeidung alle Bereiche im Hotel betrifft. Vom reduzierten Drucken in den Büros und an der Rezeption, Vermeidung von Lebensmittelverschwendung in der Küche bis zu den Annehmlichkeiten im Hotelzimmer.

Regenerative Energieerzeugung

Franz Bruckner (UBP) erwähnte, dass Deutschland das waldreichste Land Europas ist. Jährlich wächst der Waldbestand um 7%, davon nutzen wir zurzeit nur 4%. Mit einem Holzheizwerk kann der jährliche CO2-Ausstoß bis zu 90% reduziert werden. Als Biomasse wird gebrauchtes Holz verwendet, es wird dementsprechend also kein zusätzlicher Baum geforstet. Interessant ist auch, dass ein Umstieg auf regenerative Energie subventioniert wird. Allein bei der Beratung wird man zu 80% gefördert und auch für die Umstellung und Instandhaltung erhält man Zuschüsse.

Das Hotel Haffhus ist ein Vorreiter und Impulsgeber für nachhaltige Hotels. Laut Dirk Klein ist das Haus seit November 2018 vom Stromnetz abgeschnitten. Von den Energieträgern selbst wurde dem Haus von dieser Entscheidung natürlich abgeraten. Daher hat der Hotelier sich an Start-Ups und Menschen, welche bereits ausgestiegen sind bzw. Erfahrung damit gesammelt haben, gewendet. Die Energie wird nun durch einen Batterie-, Wärme- und Kältespeicher, einen BHKW und eine Photovoltaik gewonnen. Besonders Letzteres hat einen schnellen „Return on Investment“ (ROI).

Der Hotelier kann die Kosten für Energie nun auch einfacher kalkulieren und hat eine Variation von Erzeugern und ist dadurch nicht auf schwankende Marktpreise angewiesen. Hackschnitzel für das BHKW ist das Einzige, was noch monatlich gekauft werden muss. Seit dem Umstieg wird effizienter und bewusster Wärme und Energie verbraucht. Alle Mitarbeiter haben Zugriff auf eine Energieapp, wo für alle einsehbar ist, wie viel Energie erzeugt wurde und verwendet werden kann oder ob ggf gespart werden muss.

Die Gäste werden beim Check-in auf einen sparsamen Energieumgang hingewiesen. Die Resonanz ist darauf sehr positiv: 95 % nehmen es gut an. Kommuniziert werden die nachhaltigen Prozesse außerdem in einem eigenen Podcast und auf den Social-Media-Kanälen des Hotels.

Die Visionen sind unter anderem:

  • Das Nachhaltigkeitslevel zu halten und stetig zu verbessern
  • Den Vorsprung transparent zu kommunizieren und anderen ein Vorbild sein
  • Die Mobilitätsservices ausbauen, durch Bereitstellung von elektronischen Booten, Autos und Scootern
  • Ausleihmöglichkeiten für die Gäste, aber auch für die Mitarbeiter und Bewohner des Umkreises anbieten
  • Sich mit der Windkraft auseinandersetzen
  • Ein zweites dezentrales Wärmenetz in der Gemeinde aufzubauen

Session im Raum GreenSign – protokolliert von Sylvia

Umweltbewusste Zielgruppen erreicht man am besten auf dem Smartphone

Diese Session wurde von Anna Mohrmann, Malte Schimmer, und Lars Nuschke (alle von LINK Mobility) geleitet.

Die Teilnehmer waren sich einig, dass jeder Mensch heutzutage ein Smartphone besitzt. Gewisse Zielgruppen sind mit dem Smartphone gut zu erreichen, wie zum Beispiel nachhaltige, gebildete oder wohlhabende Gäste.

Die Diskussion begann mit der Frage, ob mobile Kommunikation nachhaltig ist…?

Die Teilnehmer tauschten sich darüber aus, ob Smartphones für die Nachhaltigkeit verwendet werden können, beispielsweise um Touristenströmungen zu steuern und Overtourism zu verhindern. Ideen hierfür waren Benachrichtigungen, dass der Frühstücksraum voll ist, oder dass ein Platz bei der Massage frei geworden ist. Somit kann die Auslastung in allen Bereichen gelenkt werden. Hierbei spielen Mobilfunkanbieter oder Einzelanbieter eine Rolle.

Die Zielgruppen müssen analysiert werden, damit eine effektive Ansprache auf den passenden Kanälen erfolgen kann. Obwohl Smartphone Marketing sinnvoll genutzt werden kann, stellt es für viele Betriebe eine Schwierigkeit dar.

Während des Aufenthaltes kann ein SMS Tool das Gasterlebnis unterstützen, wie zum Beispiel auf unserem GreenTourismCamp. Dazu sollte jedes Tool individuell an die Destination angepasst werden. Auch die Anzahl und Regelmäßig der Kontaktaufnahme über das Smartphone muss bedacht werden, um einen sinnvollen und bewussten Einsatz des Smartphones zu gewährleisten.

Die Teilnehmer der Session diskutieren auch über die Sinnhaftigkeit von Informations-Tablets in Hotelzimmern. Es wird angemerkt, dass Gäste häufig ihr eigenes Gerät bevorzugen. Auch wenn ein solches Device im ersten Augenblick als sinnvoll erscheint, zum Beispiel um Essenswünsche zu kommunizieren, kann dies auch vor oder während der Anreise getan werden.

Bei Datenabfragen muss der Hotelier sichtlich machen, für welchen Zweck er diese nutzt. Die Hürden dafür sind bei Mobilfunknummer höher als zum Beispiel bei Emailadressen.

Chatmöglichkeiten sind ein aufkommender Trend. Die Aufgabe eines Chats ist es, Prozesse zu automatisieren. Der Chat hat den Vorteil, dass der Gast die Kommunikation bestimmt. Die Technologie ist heute sehr weit und auch nicht teuer – aber WIR sind noch nicht so weit!

Ergebnisse

  • Tourismusströme oder Hotelgäste lenken
  • Kundennutzen muss klar sein
    Nervige Hotlines oder Spam vermeiden
    Chat – wird vom Gast/Kunden gestartet
  • Gäste rechtzeitig vor der Anreise informieren (wichtig ist der Zeitpunkt)
  • Über nachhaltige Anreise informieren (junge) Leute gut erreichbar über das Smartphone
  • Social Media (Twitter, Facebook, Instagram) nutzen
  • Location based offers/Informationen
  • Nachhaltige Infrastruktur schaffen
Nachhaltiges Wording

Suzann Heinemann (InfraCert) hat diese Session geleitet. Thema war die positive Besetzung des Wortes Nachhaltigkeit in der Hotellerie heraus zu arbeiten. Der Begriff ist oft zu negativ behaftet, beispielsweise durch die Assoziation Müll im Meer.

Beim Reisen geht es um die schöne Zeit im Urlaub – Tourismus und Reisen ist schön!

Wenn der Gast nach Nachhaltigkeit sucht, muss das Wort auch auftauchen. Das muss jeder für seine Destination oder sein Hotel, selbst entscheiden.

  • Definition/Entstehung des Wortes: vor 800 Jahren/sogar zurück bis ins Mittelalter – Landwirtschaft/Forstwirtschaft
  • Wort-Entwicklung – Bio, Öko – Lohas – Nachhaltigkeit
  • Wording polarisiert. Greta-Effekt!

Es müssen Begrifflichkeiten vermittelt werden, damit das Thema Nachhaltigkeit nicht negativ besetzt ist. Jeder Teilnehmer hat ein negatives und ein positives Wort definiert:

Negative Worte

Sparen – Öko sparen – klimapositiv – Verantwortung – green washing – Ressourcenschutz – Nachhaltig – Klimaneutral – CO2 – Greta – Öko -Verzicht – Öko (= schmeckt nicht, kratzt unbequem) – Genussverzicht – Bio/Fair Trade – Abfallentsorgung/Verzicht/Vegan – kostet mehr – Konsumverzicht – Klimaschutz – Klimakrise – Einschränken/Verbot/Regeln – Körner-Esser – Grün-Rock – Bio – Einschränkung/unbequem/kompliziert – neg. Emotion/wenig Begeisterung – regional – Verschwendung – Baumwollsocken – Alternativ öko – umweltfreundlich – erhobener Zeigefinger – Hipster – global warming – Spaßbremse

Positive Worte

Bewusst – Begeisterung für weniger – Bewahren – Optimierung/Prozess – Balance – Zukunftsfähig– naturnah/echt – Verantwortung – Ecoist– ressourcenschonend – bio – regional/kurze Wege/entschleunigt/einfacher/bewusster/individuell – Einklang – Fairtrade– einfach weil es RICHTIG – Lokal– Erlebnisse– Schützen – Klimaneutral – smart Designaspekt mit einbeziehen – ist von Natur aus bewährt – der natürliche Weg – Güter klug einsetzen – Kreislauf – Reststoffnutzung – Inspiration – neue Geschäftsfelder – Nachhaltig – Gesund – das Gute für mich/andere tun – Langstrecke/Ausdauer – Effizienz – Transparenz/Regionalität/die nächste Generation/unseren Kindern zuliebe – Öko – Wohlbefinden

Gästeverhalten vs. Nachhaltigkeit

Die Fragestellung zu dieser Session lautete: Wie kann man Gäste auf Nachhaltigkeit vorbereiten und mitnehmen?

Der Grundstein der Diskussion war das Bewusstsein darüber, dass unterschiedliche Gäste unterschiedliche Erwartungen haben. Sie sind preissensitiv, wollen nachhaltig tagen oder haben noch andere Bedürfnisse.

Kathrin Weigl-Schruff (Mediterana) erklärte die Herausforderung der Tagesgästethematik, denn hier muss schnell reagiert oder agiert werden können, um die Erwartungen des Gastes zu erfüllen. Dieser möchte meist nichts von Nachhaltigkeit wissen; er zahlt einen Eintritt und will jedes Angebot ausschöpfen. Es stellt sich die Frage, wie der Gast beispielsweise für das Thema Mülltrennung sensibilisiert werden kann. Dank einer erfolgreichen Umstellung auf Informationsdisplays spart Mediterana bereits 120.000 Flyer pro Jahr.

Haben Gäste ein Problem mit Nachhaltigkeit?

Viele Gäste wollen Konsum ohne Komfortverzicht. Gästeerwartungen sind eine Sache der Kommunikation – wenn in der Kommunikation Luxus verkauft wird, dann wird auch Luxus erwartet. Die Lösung ist die Implementierung eines effektiven Erwartungsmanagement. Wer seinen Weg authentisch geht, wird auch den Gast mitreißen. Mut, neue Wege zu gehen, ist wichtig, um auch die Gäste zu erreichen, die bereit für die Nachhaltigkeit sind.

Beim Erwartungsmanagement ist es essentiell, stimmige Geschichte zu erzählen. Es sollten keine negativen Wörter verwenden werden. Positive Kommunikation ist ausschlaggebend!

Tu Gutes und sprich darüber! – Storytelling als Stellhebel!

Wie mache ich auf meine Nachhaltigkeit aufmerksam? – Das Waldhotel Stuttgart berichtet von seinen Erfahrungen mit nachhaltiger Kommunikation. Durch eine transparente Darstellung und Authentizität begeistert das Hotel-Restaurant seine Gäste. Auch die Hintergründe für das nachhaltige Engagement sollten kommuniziert werden.

Man muss sich klar für einen Weg entscheiden und sich somit auch von einigen Kunden trennen. Man kann nicht „everybody’s darling“ sein.

Es gibt auch nicht DEN Gast, sondern unterschiedliche Gruppen unter den Gästen. Bedürfnisse der Gäste müssen erkannt und bedient werden. Auch sollte man dem Gast den Mehrwert eines nachhaltigen Hotels und nachhaltigen Urlaubs positiv darstellen.

Der Gast sollte Kontinuität in der Dienstleistung spüren!

Positive Kommunikation ist wichtig – Nicht Einsparung von Strom sondern Investition in nachhaltige Lösungen wie LED’s.

Nachhaltigkeit kann helfen USPs zu entwickeln, den Reiseanlass zu bestimmen und viele andere Chancen zu bieten. Es gibt keine Pauschallösung – Nachhaltigkeit bietet Platz für viele individuelle Lösungen.

Folgende Vorreiter an nachhaltigen Hotels genannt:

  • Das Wälderhaus in Hamburg
  • Reiters Reserve im Burgenland
  • Berghotel Rehlegg (Klimapositives Hotel)
  • Creativhotel Luise, Erlangen Biohotel Hörger

Das TollWood-Festival in München und St. Paule FairTours wurden als nachhaltige Events vorgeschlagen.

Bei leckerem 3-Gänge-Menü und Wein haben wir den Freitagabend bei gemütlicher Atmosphäre ausklingen lassen.

Samstag – Weiter geht’s!

Nach dem Frühstück am Samstagmorgen hatten wir wieder genug Energie für einen interessanten Wissensaustausch. Die vorherigen Pläne für die Transfersessions wurden kurzfristig über Bord geworfen. Im Austausch dafür haben wir uns für eine gemeinsame Abschlusssession entscheiden, in welcher jeder Teilnehmer seine bisherigen Erfahrungen und sein Engagement mit der Nachhaltigkeit vorgetragen hat.

Dies sind ein paar gute Beispiele:

  • Kostenlose Monatskarte für den ÖPNV für die Mitarbeiter
  • Ausschließlich mit Familienbetrieben arbeiten
  • Bio Essen/vegetarische Speisen für die Mitarbeiter und Gäste anbieten
  • Leihauto anstatt Dienstauto
  • Lieferanten aus Europa
  • Mit dem Fahrrad zur Arbeit
  • Soziale Verantwortung in den Fokus setzen

Feedback- und Abschlussrunde

Nach der Kaffeepause hat jeder Teilnehmer von seinen Eindrücken und Erfahrungen dieses Barcamps berichtet. Außerdem wurde geteilt, was jeder Einzelne von dem Gelernten in den nächsten 72 Stunden umsetzen wird. Hier ein paar unserer persönlichen Favoriten:

„Der Diamant wart ihr. Wir als Gruppe sind die Keimzelle für die Nachhaltigkeit in der Hotellerie“
„Es ist schön, mal aus seiner eigenen Suppe herauskommen zu können, und sich mit verschiedenen Leuten auszutauschen“ „Am Anfang war ich skeptisch gegenüber der niedrigen Teilnehmerzahl des Barcamps. Aber jetzt bin ich begeistert, weil ich mich so mit jedem intensiv austauschen konnte.“
„Der Kontakt mit Menschen mit demselben Gedankengut motiviert mich, mich weiter mit der Thematik auseinanderzusetzen.“
„Nachhaltigkeit kann einen manchmal deprimieren, aber hier ging es nur positiv und spaßig zu. Am Montag möchte ich mich gleich mit meinen Mitarbeitern zusammensetzen und an einem neuen nachhaltigen Projekt für das nächste Jahr arbeiten.“
„Ich habe neue Ideen für die Kommunikation mit den Gästen gesammelt, welche ich am Montag umsetzen möchte.“
„Ich bin viel in Hotels, und werde ab nun auf nachhaltige Unterkünfte achten.“
„Nicht mit Moral und Finger auf die Leute zeigen, sondern verdeutlichen, dass Nachhaltigkeit auch ein Gewinn an Lebensqualität ist.“

Vielen Dank an eure Teilnahme und euren Enthusiasmus. Ohne euch wäre das Barcamp nicht das geworden, was es war.

Es war klasse mit euch!

Gruppenbild