Vision 2020 – Nachhaltige Vorsätze für die Hotellerie

(Albert Einstein)
In diesem Sinne wünsche ich dir ein frohes neues Jahr! Ich hoffe du hattest eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start ins Jahr 2020!
Wir, das Team von InfraCert, saßen Ende 2019 zusammen und haben über die Ereignisse des Jahres gesprochen. Welche Ziele wir erreicht haben und welche nicht. Welche von den nicht erreichten Zielen weiterhin verfolgt werden sollen. Aber natürlich haben wir uns auch Neue gesetzt.
Wir waren uns alle einig, dass wir unsere internen Nachhaltigkeitsaktivitäten weiterhin verbessern wollen. Das ist für uns eine Herzensangelegenheit. Wir wissen alle, dass Nachhaltigkeit nicht ein einmalig erreichter Zustand ist, sondern dass wir kontinuierlich daran arbeiten müssen. Deshalb haben wir neue Ideen gesammelt, welche wir nun in Angriff nehmen möchten.
Wenn die Thematik dich privat interessiert oder du sogar dafür brennst, ist die Umsetzung ins Geschäftliche wesentlich einfacher. Durch deine eigene Überzeugung kannst du deine Mitarbeiter mitreißen. Denn dann bist du in der Lage, dein Team zu motivieren, sich mit der Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und dies wird bestenfalls zu einer Verhaltensänderung führen. Der Teamgeist wird davon geprägt und dieses nachhaltige Engagement strahlen die Mitarbeiter auch nach außen aus. Das bleibt für den Gast nicht unbemerkt.
Neben dem Angebot von neuen vegetarischen und veganen Gerichten, können auch durch folgende Punkte die CO2-Ausstöße in der Hotelküche reduziert werden:
• Angebot der Speisen angepasst an saisonales Obst und Gemüse
• Regionale/ Bio-Produkte bevorzugen
• Umverpackungen vermeiden
• Energieeffiziente Haushaltsgeräte
Pro Jahr landen weltweit 12 Millionen Tonnen an Lebensmitteln in der Mülltonne. Allein zwei Millionen Tonnen fallen dabei in der Hotellerie an. Dabei werden nicht nur Ressourcen, sondern auch Geld verschwendet. Um dies zu vermeiden, sollten die Prozessketten in der Küche beleuchtet werden. Durch diese Analyse kann festgestellt werden, bei welchen Prozessen eine Verschwendung entsteht. Darauf basierend können Maßnahmen zur Reduzierung entwickelt werden. Besonders beim Büffet entstehen Berge von Müll, hier einige Tipps zur Vermeidung:
• Kleinere Teller- und Schüsselgrößen sowie kleinere Speisen (z.B. kleine Brötchen)
• Büffetplatten weniger voll servieren, dafür öfter auffüllen
• In der letzten halben Stunde nur auf Gästewunsch nachservieren
• Übrig geblieben Lebensmittel und Speisen den Mitarbeitern kostenlos zur Verfügung stellen
Hier einige Vorschläge, wie du deine Mitarbeiter zu nachhaltigerem Bewusstsein und Engagement motivieren kannst:
• Eigene Überzeugung vermitteln
• Einbindung in die nachhaltigen Prozesse, sowie dadurch entstehende Veränderungen
• Aufklärung durch Schulungen, wie zum Beispiel zum Thema Mülltrennung
• Feedbackmöglichkeiten – Vorschläge und Anregungen werden ernst genommen und wenn als sinnhaft und möglich eingeschätzt auch umgesetzt
• Challenges zur Nachhaltigkeitsaktivität zwischen den Abteilungen ins Leben rufen, wie zum Beispiel, welche Abteilung das Müllaufkommen oder den Energiebedarf in einem Monat am meisten reduzieren konnte
• Kostenlose Bereitstellung von frischem, regionalem Obst und Gemüse, sowie Anwesenheitskost im Pausenraum
• Beteiligung an den Kosten der Monatskarte von den öffentlichen Verkehrsmitteln
• Mitarbeiter, die hauptsächlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, erhalten Boni, wie beispielsweise einen zusätzlichen Tag Urlaub oder einen Gutschein für ein Restaurant
Im Bereich Wasser können folgende Maßnahmen getroffen werden:
• Wassersparende Duschköpfe
• Wasserspareinsatz in Armaturen
• Spartasten an Toiletten
• WC-Spülung mit Regenwasser
Bei all diesen Ansätzen sollte darauf geachtet werden, dass es zu keinem bemerkbaren Komfortverzicht für den Gast kommt. Diese können durch Kommunikationsmaßnahmen, wie Hinweisschilder, zu einem ressourcenschonenderen Verbrauch sensibilisiert werden. Auch die Mitarbeiter sollten sensibilisiert werden.
Jährlich verursachen deutsche Hotels fünf Millionen Tonnen Treibhausgase. Durch die vorherigen Schritte kannst du die verursachten CO2-Ausstöße und somit den CO2-Fußabdruck deines Hotels immens reduzieren. Ein Zero – CO2-Ausstoß ist jedoch unmöglich. Die nicht vermeidbaren Treibhausgasemissionen können aber durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten ausgeglichen werden. Durch solche Projekte werden CO2-Emissonen reduziert oder zusätzliche vermieden. Oft wird dabei eine nachhaltige Entwicklung durch Technologietransfer und Armutsbekämpfung gefördert, beispielsweise Wasserkraftwerke, Biomasseanlagen oder Aufforstungs- und Waldschutzprojekte. Es sollte aber immer primäre Priorität sein, CO2-Emissionen zu reduzieren bzw. zu vermeiden.
Mache nachhaltige und ressourcenschonende Maßnahmen zur Tagesordnung. Es lohnt sich nicht nur ökologisch, sondern definitiv auch ökonomisch! Nachhaltig agieren heißt wirtschaftlich zu handeln. Und wer möchte keinen wirtschaftlich Erfolg haben?
In diesem Sinne wünsche ich dir und deinem Team ein erfolgreiches und grünes Jahr 2020!
Liebe Grüße aus der Hauptstadt!
Deine Mona

Und du? Welche Vorsätze hast du dir gesetzt? Geschäftlich, aber auch privat?
Umweltschutz ist in aller Munde, auch in der Hotellerie. Wenn auch du dein Hotel 2020 nachhaltiger aufstellen möchtest, solltest du dir die folgenden möglichen grünen Vorsätze nicht entgehen lassen:Nachhaltigkeit beginnt bei der inneren Überzeugung

Mutig sein und anfangen
Kein Plan muss in Stein gemeißelt sein. Du musst nicht von heute auf morgen alles verändern. Jede einzelne Umstellung macht einen Unterschied. Mit jedem Schritt wirst du wachsen und neue Ideen für ein grünes Hotel sammeln. Wie wäre es beispielsweise mit der Aufnahme von zwei (neuen) veganen Gerichten? Damit kannst du gleichzeitig auch Gäste, die sich vegetarisch ernähren, zufrieden stellen. Für diese macht es nämlich, aus eigener Erfahrung, keinen Unterschied, ob die Speisen nur vegetarisch oder vegan sind, Hauptsache fleischlos. Auch einige andere Gäste werden neugierig werden und solch eine Speise ausprobieren wollen. Somit kann bei den Speisen der CO2-Fußabdruck reduziert werden, da pflanzliche Lebensmittel weniger CO2 verursachen als tierische. Im Vergleich wird für ein Kilogramm Rind 16,7 kg CO2 ausgestoßen und für die fleischlose Alternative Tofu nur 1,6 kg CO2 pro Kilogramm.
Grüne Küche
Der Bereich Ernährung macht 16% der jährlich ausgestoßenen CO2-Emissionen aus und laut einer „WWF“-Studie fallen davon: • 44% bei der Erzeugung tierischer Lebensmittel, • 29% bei der Lagerung und Verarbeitung in der Küche, • 19% bei der Verarbeitung, Verpackung und dem Transport und • 8% bei der Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel an.
Nein zu Lebensmittelverschwendung

Regionalität großschreiben
Der Kauf von regionalen Produkten bringt viele Vorteile mit sich: • Kurze, schnelle Transportwege – bessere Ökobilanz als bei dem Transport von Produkten aus der Ferne mit Containerschiffen und Flugzeugen • Ernte zum tatsächlichen Reifezeitpunkt, dadurch volle Reife, Frische und ein Maximum an Vitaminen und Armomastoffen • Erhaltung der Geschmacks- und Artenvielfalt, sowie der kulturellen Traditionen der Region • Stärkt das Miteinander und das Wir-Gefühl in der Region • Sichert Einkommen und Arbeitsplätze • Stärkt Kleinproduzenten und kleinbäuerliche Betriebe • Vertrauensvolles Verhältnis zwischen Produzenten und KonsumentenMitarbeiter sind der treibende Motor in der Hotellerie
Jeder (nachhaltige) Prozess im Hotel steht und fällt mit dem Personal. Daher sollte die Mitarbeiterzufriedenheit eine hohe Priorität haben, um eine Fluktuation zu verhindern, vor allem in Zeiten des Arbeitskräftemangels. Faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung sind daher empfehlenswert. Wichtig ist auch eine harmonische Arbeitsatmosphäre. Diese wird unter anderem selbst vom Personal beeinflusst. Das gemeinschaftliche Miteinander unter den Kollegen schafft ein aktives und effektives Handeln im täglichen Arbeitsablauf. Daher empfiehlt es sich Maßnahmen zur Teambildung umzusetzen.
Ressourcenschonender Verbrauch
Es empfiehlt sich als Erstes den gesamten Energie- und Wasserbedarf zu erfassen und zu analysieren, damit Maßnahmen zur Reduzierung entwickelt werden können. Im Bereich Energie können durch Umstellung auf moderne Wärmedämmungen sowie Gebäudetechniken bis zu 40% der Energiekosten gespart werden. Außerdem können sich die meisten solcher Investitionen schon innerhalb eines Jahres amortisieren. Einige energieeffiziente Ideen: • Optimierung von Schaltzeiten technischer Anlagen • Umstellung auf LED-Lampen • Bewegungsmelder im Außenbereich und Innenbereich • Verzicht auf Minibars, Wasserkocher und Kaffeemaschinen in den Hotelzimmern • Heizenergie: o Blockheizkraftwerk (BHKW), bei dieser Alternative kann 45% der benötigten Energie des Hotels selbstherstellt werden o Fernwärme aus Müllverbrennung • Strom: o Solarenergie o Wasserkraft o Bioenergie o Photovoltaik
Soziale Engagements
Immer mehr Unternehmen engagieren sich ehrenamtlich und sind sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Heutzutage ist es schließlich auch so einfach sich sozial zu engagieren. Es gibt so viele tolle Organisationen, die sich für unsere Welt einsetzen und sich über deine Unterstützung freuen. Gemeinsam können wir unsere Welt wieder ein Stückchen grüner machen! Hier einige Beispiele: • Förderung der lokalen Gemeinschaft wie den regionalen Fußballverein oder die Schule • Spenden an: o Naturschutzorganisationen wie „WWF“, „greenpeace“ oder „BUND“ o Organisation für die Armutsbekämpfung wie „Unicef“ oder „SOS Kinderdörfer“ • Mitgliedschaft bei „1% for the Planet“, dabei wird 1% deines Umsatzes für Umwelt- und Sozialprojekte gespendet • Bäume pflanzen: o Pro 45 Suchanfragen bei der nachhaltigen Suchmaschine „Ecosia“ wird ein Baum gepflanzt o Für jeden gespendeten Euro bei „plant for the planet“ wird ein Baum gepflanzt • Charity-Days veranstalten: das Hotelteam organisiert einen Flohmarkt und spendet den Erlös, etc. • Teilnahme am „World Clean-up-day“ oder solch einen Tag in der eigenen Region auf die Beine stellenDurch CO2 – Kompensationen wird dein Hotel klimaneutral
